Die Zuschlagmarke : eine Briefmarken mit Spende
Eine Zuschlagmarke ist eine Briefmarke, die mehr kostet als die übliche Briefbeförderung. Der mehr bezahlte Betrag kommt einer "guten Sache" zugute. Der Zuschlag ist also im Grunde eine Art Spende, die man mittels der Post gewährt. Man erkennt eine Zuschlagmarke daran, dass neben dem eigentlichen Frankaturwert noch ein "Plusbetrag" bzw Zusatzbetrag ausgewiesen ist, zum Beipiel "40 +20". Der Zuschlag beträgt in aller Regel die Hälfte des Frankaturwertes. In den ersten Jahren der deutschen Bundespost zwischen 1949 - 1959 gab es jedoch einige Abweichungen von dieser Regel.
Historische Entwicklung der Zuschlagsmarken
Zuschlagmarken wurden bereits nach dem 1. Weltkrieg in Deutschland angeboten. "Regelmäßige Ausgaben gab es jedoch erst in der Zeit des Dritten Reiches, wo man durch diese Ausgaben gezielt Kaufkraft abschöpfen wollte." (Quelle Wikipedia)
Seit der Gründng der Bundesrepublik Deutschland und der damit verbundenen Hoheit über das Briefwesen war es politischer Wille, Briefmarken zur Förderung bestimmter Projekte zu nutzen. Dafür wurden eben die Zuschlagmarken eingeführt. Schon 1949 wurden die ersten Zuschlagmarken herausgegeben: die berühmte Wohlfahrtsmarkensatz. Daneben gab und gibt es auch immer mal einzelnen Briefmarken, deren Zuschlag sich aus dem Motiv der Marke ergibt. Daneben haben sich aber vor allem bestimmte Serien etabliert, die alljährlich herausgegeben werden.
Welche Zuschlagmarken gibt es?
Das Bundesfinanzministerium gibt heute folgende Arten von Zuschlagbriefmarken regelmäßig aus:
- Wohlfahrtsmarken (Aufschrift: Für die Wohlfahrt) zugunsten der Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege - seit 1949 jährlich
- Weihnachtsmarken (Aufschrift seit 1976: Weihnachtsmarke) - seit 1969 jährlich, zunächst als "Anhang" an die jeweilige Wohlfahrtsserie
- Sportmarken zugunsten der Stiftung Deutsche Sporthilfe bzw. Deutsche Sporthilfe Berlin - seit 1968 jährlich
- Jugendmarken (Aufschrift: Für die Jugend) zugunsten der Stiftung Deutsche Jugendmarke - seit 1952 jährlich
- Umweltmarken, Für den Umweltschutz (Aufschrift unterschiedlich) - seit 1992 alle zwei Jahre
- Für die Philatelie (Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte) - alle vier Jahre
- Hinzu kommen - allerdings selten - Ausgaben aus besonderem Anlass wie etwa zur Flutkatastrophe an der Oder in Brandenburg.
Auch in dem Briefmarken-Zonen "Deutsche Bundespost-Berlin" wie auch in der DDR wurden Zuschlagsmarken herausgegeben. In der DDR gab es vor allem in den 1950er und 1960er Zuschlagsmarken zur Würdigung antifaschistischer Widerstandskämpfer und des Aufbaus von KZ-Gedenkstätten. Ansonsten erschienen diese nur zu besonderen Gelegenheiten.